Ruhr Nachrichten 2008

Text der Ruhr Nachrichten vom 06.10.2008

Ackertag der Schlepperfreunde Olfen lockt viele Besucher und Treckerfreunde
 

Michael Beckmann dreht den Schlüssel um. Nichts. Erst beim zweiten Versuch startet der Motor - dann aber richtig. Der Schriftführer der Schlepperfreunde Olfen ist einer von 40 Treckerfans, die am Freitag den Weg nach Olfen gefunden haben. RN-Redakteur Malte Woesmann hat die Schlepperfreunde begleitet.Es knattert und zischt, eine schwarze Rauchwolke steigt auf und die 40 PS aus fünf Litern Hubraum erwachen zum Leben. Knatternd und wummernd tuckert der Einzylinder vor sich hin, Michael Beckmann strahlt. Zwar stellen die Schlepperfreunde alle zwei Jahre ihre Fahrzeuge beim RV Lützow aus, auf dem Feld können sie ihre historischen Fahrzeuge dort aber nicht präsentieren.

Dies geht auf dem Stoppelacker von Michael Tenkhoff jedoch bestens. Der Raps ist abgeerntet und so ziehen Michael Beckmann und weitere Treckerfreunde ihre Runden auf dem Feld. Die alten Deutz, Lanz, Hanomag und Fendts zeigen, was noch alles in ihnen steckt. Furche um Furche ziehen sie in den Acker, scheinbar mühelos wird ein mehrere hundert Kilo schwerer Baumstamm gezogen oder es geht in rasantem Tempo über den Acker. Das Tuckern und Wummern der Motoren ist weithin zu hören, der Geruch und Geschmack von Diesel liegt in der Luft. Das ist es, was die Faszination dieser alten Gefährte ausmacht. Teilweise sind die Fahrzeuge über 50 Jahre alt. Einige der alten Schätzchen sind sogar aus den 30er Jahren und sie fahren immer noch.

Immer mehr Trecker aus der Umgebung finden den Weg nach Olfen. Mit Anhänger und Wohnwagen ziehen sie aufs Feld. Mit der Höchstgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern schieben sie sich im normalen Straßenverkehr voran, auf dem Feld zeigen sie dann ihre ganze Kraft.
Auch die ganz Kleinen sind angetan von so viel alter Technik. Lars ist der größte Treckerfan, den es gibt, sagt Udo Lezius über seinen Enkel. Der Dreijährige sitzt auf einem der historischen Gefährte, das Lenkrad fest in der Hand und strahlt. Wir fahren oft zu einem Bauer bei uns in der Nachbarschaft, sagt der Selmer Lezius. Der hat auch ein paar alte Trecker, aber nicht so viele wie auf dem Feld in Olfen. Opa muss natürlich auch mit, als Lars am Steuer sitzend ein paar Runden drehen darf; natürlich unter Anleitung. Langsam schiebt sich der hellblaue Hanomag mit Lars am Steuer und Opa an der Seite über den Acker. Aber auch die großen Treckerfans strahlen bis über beide Ohren, endlich mal wieder ihre Gefährte an die Leistungsgrenze zu bringen. Denn nur im Stall stehen und bewundern, das macht nur die halbe Faszination dieser alten Gefährte aus. Da sind sich alle einig.
 

Montag, 06. Oktober 2008 | Quelle: Ruhr Nachrichten (Olfen)

 

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